Worum es geht
Die Begegnung des »Jungen Paares« in Emil Noldes Farblithographie von 1913 ist durch männliche Aufdringlichkeit und weibliches Zieren bzw. Abwehren geprägt. Der dunkle Mantel und das leichte Grinsen verleihen dem Mann ein faustisches Aussehen und aus dem Mund der seltsam verhüllten Frau scheint fast ein »kann ungeleitet nach Hause gehen« zu kommen. Der steile Abhang unterstreicht die latente Gefahr der sinnlichen Begierde: »Mit- oder gegeneinander: Mann und Weib, Lust und Leid, Gottheit und Teufel. Auch die Farben wurden einander entgegengestellt: Kalt und warm, hell und dunkel, matt und stark« schrieb Nolde in seinem Buch »Jahre der Kämpfe« 1934. Der Künstler druckte seine Farblithographien in unterschiedlichen Farbkombinationen. Die Aufschrift »In dieser Faßung ein Druck« links unten auf dem Blatt verweist darauf, dass die Druckgraphik in dieser Farbzusammenstellung ein Unikat ist. Insgesamt existieren hiervon 112 Exemplare in 69 Farbvariationen.
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