Die hl. Cäcilie mit den hl. Maria Magdalena, Johannes Evangelist, Paulus und Katharina von Alexandrien

Worum es geht

Beschreibung

Das vorliegende Blatt gilt als die früheste Zeichnung von Federico Barocci und ist der Entwurf zu seinem gleichnamigen 1557 entstandenen Gemälde in der Kathedrale von Urbino (Andrea Emiliani: Federico Barocci Ancona, 2008, Bd. 1, Nr. 2). Inspiriert wurde er durch das Bild gleichen Titel von Raffael (1483-1520) (Pinacoteca Nazionale, Bologna, Inv. Nr. 577), das Barocci durch den um 1515/16 zu datierenden Kupferstich von Marcantonio Raimondi (um 1475-vor 1534) bekannt war (Inv. Nr. A 24306). Aus dieser Verbindung rührt auch die ehemalige Zuschreibung der Zeichnung an Raffael, unter der das Blatt im Königlichen Kupferstichkabinett Stuttgart eingeordnet war. Doch bereits dessen Kustos Ludwig Weisser bemerkte in seinem ersten Bestandskatalog des Königlichen Kupferstichkabinetts 1863 dazu (Bü. 227): »Raffael zugeschrieben; die sehr stark mitgenommen u. retouchirte Zeichnung, erinnert allerdings in Einigem an Raph., ist aber viel zu manirirt für den Meister. Merkwürdig ist, daß im Wesentlichen dieselben Motive, wie in dem Gemälde zu Bologna, wiederkehren, wenn auch im Einzelnen abweichend«. Gegenüber Raffael differenziert Barocci die Bewegungsmotive der Figuren und ändert deren Abfolge, statt des Paulus befindet sich am linken Rand nun Magdalena, Paulus tritt an die Stelle des Augustinus und am rechten Rand steht bei Barocci Katharina. Im Gemälde selbst sind vor allem die Kopfhaltungen von Magdalena, Johannes und Paulus gegenüber der Zeichnung verändert, auch sind die Arme der Cäcilie weiter nach unten geführt, so dass die von ihnen gehaltene Handorgel besser zu sehen ist. Magdalena blickt nun, wie in Raffaels Bild, ebenfalls deutlich aus dem Bild.

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