Worum es geht

Beschreibung

Ernst Ludwig Kirchner schrieb nicht nur selbst über sich (unter dem Pseudonym Louis de Marsalle), sondern korrigierte pedantisch Artikel anderer. Ging ein Autor nicht auf seine Bedingungen ein, so verweigerte er die Abbildungsrechte, wie im Falle von Carl Einsteins Buch »Die Kunst des 20. Jahrhunderts« von 1926, der darin erwähnt: »Die Wiedergabe von Werken Kirchners ist leider nicht möglich, da die Genehmigung des Künstlers nur unter der jedes freie Urteil unterbindenden Bedingung zu erlangen war, daß ihm der Text zur Zensur vorgelegt würde.« Die Bezeichnung »Für Einstein Expressionismus. Nach Maßgabe des Verlages / im Propyläenverlag« auf dem Blatt »Hirte mit Ziegenherde« weist darauf hin, dass es einst für diese Publikation vorgesehen war. 1917 verbrachte der Künstler den Sommer auf der Stafelalp, im Herbst 1918 ließ er sich in Davos Frauenkirch nieder. Thematisch wandte er sich dem Leben in den Bergen zu, sein Stil jedoch passte sich vorerst noch nicht an: Die hektische Unruhe des Strichs lässt den Hirten ebenso tänzeln wie die Ziegen springen.

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