Die Geliebte (Blatt 2 aus: Adelbert von Chamisso, Peter Schlemihls wundersame Geschichte)

Worum es geht

Beschreibung

Seit Kriegsausbruch im Sommer 1914 vermehrten sich die Angstzustände von Ernst Ludwig Kirchner, der zweimonatige Militärdienst im Herbst 1915 führte zu einem ersten Zusammenbruch. Obwohl ihm der Aufenthalt in einem Sanatorium nahegelegt wurde, zögerte der Künstler diesen bis Dezember 1915 hinaus. Noch vor der Abreise beendete er die sechs Illustrationen zu Adelbert von Chamisso: »Peter Schlemihls wundersame Reise«. In Schlemihl, der seinen Schatten verkauft, sah Kirchner sich selbst, auch er glaubte, seine Identität als Künstler, der er seine Liebe geopfert hat, verloren zu haben (vgl. Inv. Nr. A 2009/GL 3843). »Die Geschichte des Schlehmil ist, wenn man sie von aller romantischen Brämung entkleidet, eigentlich die Lebensgeschichte des Verfolgungswahnsinnigen, d.h. des Menschen, der durch irgendein Ereignis mit einem Ruck sich seiner unendlichen Kleinheit bewusst wird, zugleich aber die Mittel erkennt, wodurch die Welt im allgemeinen sich über diese Erkenntnis hinwegtäuscht« (an Gustav Schiefler, Juli 1919; Eberhard W. Kornfeld: Ernst Ludwig Kirchner. Nachzeichnung seines Lebens, Berlin 1979, S. 62).

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