Elisabeth und Julius Hembus (Liebespaar; Die Hembusse)

Worum es geht

Beschreibung

Dargestellt ist das Ehepaar Hembus: Julius Hembus, Restaurator und Maler, erhielt wegen seines enthusiastischen Orgelspiels den Beinnamen »Der Orgelspieler von Spina«. Er kam wegen eines Lungenleidens 1925 zur Heilung nach Davos und ließ sich in Spina, einem Dort weiter südlich nieder. Um 1930 heiratete er Elisabeth Witt. Der Farbholzschnitt gibt seitenverkehrt die Komposition des Gemäldes »Großes Liebespaar« von 1930 wieder (Kirchner-Museum Davos), Vorlage war eine Fotografie des Paares. Die fließenden und verschlungenen Konturen umfahren das flächenhafte Motiv, um ihm die letzte Plastizität zu nehmen, ist es in eine rote Fläche eingebunden: Diese erscheint wieder im Oberkörper des Mannes und bindet damit Vorder- und Hintergrund in eine Ebene zusammen. Im Unterschied zu den ruhig ausgebreiteten Körpern zeigen die Köpfe eine Überlagerung unterschiedliche Bewegungsmomente, die farblich unterschieden sind. Die Hembusse waren Kirchner zunächst freundschaftlich verbunden, wie er in einem Brief an Carl Hagemann (14.10.1931) verkündet: »Ich habe ihn sehr gern, er ist mir in vielem so ähnlich.« Später kam es zum Bruch und auch das Ehepaar trennte sich um 1934 (vgl. Brief Kirchners an Hagemann, 12.2.1934: »Das letzte Mal als sie von Cronberg kamen, waren beide dick und fett geworden. [...] und dann waren sie auch viel ruhiger als später, wo sie sich wieder in gemeiner Weise stritten und sich gegenseitig beschimpften. Ach es war nicht schön. Sie scheinen auch überall Schulden hinterlassen zu haben«.

Text

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