Worum es geht

Beschreibung

Umringt von der klagenden Muttergottes, Maria Magdalena und Johannes wird der tote Christus in den Sarkophag gelassen. Ein Helfer trägt das Leichentuch mit seinen Zähnen, um das große Tuch ins Grab zu navigieren. Die Komposition wiederholt seitenverkehrt einen um 1552/61 entstandenen Kupferstich des Venezianers Battista Franco (um 1510-1561), der sich wiederum an Tizians /1488790-1576) Darstellungen der Grablegung orientiert. Die dunkle Untermalung der Figuren und die Gelb- und Orangetöne lassen an Vorbilder in der osteuropäischen Ikonenmalerei denken. Das nicht ganz einfach zu bestimmende Gemälde wurde zu einem unbekannten Zeitpunkt mit einem Ritter in Halbfigur übermalt, dessen Knappe ihm den Harnisch bindet. Im 19. Jh. galt es als Werk des venezianischen Malers Giorgione (1477/78-1510) und wurde als Porträt Gaston de Foix‘ gedeutet, der an den französischen Feldzügen in Norditalien unter Franz I. (1494-1547) teilnahm. Das Motiv war durch eine 1811 entstandene Druckgraphik bekannt, die das damals in der Sammlung des Earl von Carlisle befindliche Bild reproduziert. Die Giorgione zugeschriebene Komposition ist in verschiedenen Kopien überliefert. Im 20. Jh. wurde das Stuttgarter Werk als Fälschung erkannt und man nahm das Porträt ab, um die darunterliegende Grablegung freizulegen.

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