Worum es geht

Beschreibung

Der tote Christus wird von klagenden Engeln in den Himmel getragen, wo ihn Gottvater empfängt. Das Bild zeigt keine biblische Szene, sondern einen auf die Trauer konzentrierten Moment der Andacht, der den Gläubigen als Anleitung zum Gebet und zur Kontemplation der Leiden Jesu dienen sollte. Die mittelalterliche Darstellungstradition des Gnadenstuhls zeigt Gottvater, der das Kruzifix oder den toten Körper seines Sohnes präsentiert und, begleitet von der Taube des Heiligen Geistes, die dreifache Natur des Göttlichen - die Dreifaltigkeit - zeigt. Die Stuttgarter Ölskizze, die der Vorbereitung eines größeren Altarwerkes diente (im Italienischen »bozzetto« genannt), steigert die Drastik der Szene, indem die Klage um den Sohn von Aufruhr und Trauer begleitet wird und - analog zum Schmerz seiner Mutter Maria - auch Gottvaterpietà genannt wird. Das vormals Jusepe de Ribera (1591-1652) und später Mattia Preti (1613-1699) zugeschriebene Werk muss hingegen nicht im Kreis der neapolitanischen Barockmaler entstanden sein. Die Figur Gottvaters greift jene aus Raphaels (1483-1520) Ezekiel-Vision auf (Florenz, Palazzo Pitti).

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