Worum es geht

Beschreibung

Die Skizze steht wohl in Zusammenhang mit einem Gemälde von Jacopo Palma Il Giovane, das um 1590 entstanden ist und sich heute heute in Lyon befindet (Musée des Beauxs-Arts, Inv. Nr. A-61; Stefania Mason Rinaldi: Palma il Giovane. L'opera completa, Mailand 1984, Nr. 135, Abb. 135; eine weitere Studie eines anonymen Venezianers in Innsbruck, Tiroler Landesmuseum, Inv. Nr. UItal 108; Passepartoutnotizen. Unbekannte italienische Zeichnungen aus eigenem Bestand, hg. von Peter Assmann und Ralf Bormann, Ausst.-Kat. Tiroler Landesmuseums, Innsbruck [20.10.2021-23.1.2022], Berlin und München 2021, Nr. 58). Der Künstler führt den Strich leicht und sicher über das Papier, verbleibt gekonnt in Andeutungen, die dennoch klar die Körper gliedern, und setzt kleine Akzente mittels Schraffierung. Das Thema findet sich auch in verschiedenen weiteren Zeichnungen von Palma Il Giovane, in denen er die Figurenkonstellation variiert (Kopenhagen, Statens Museum for Kunst, Inv. Nr. KKSgb8405, KKSgb8474; ebd. Nr. D 25, Abb. 137; Florenz, Uffizien, Inv. Nr. 13092 F, datiert 1602; ; Inventario Disegni - Progetto Euploos (uffizi.it) ; London, British Museum, Inv. Nr. 1862,0809.97; drawing; album | British Museum , zum Gemälde von 1591/92 in Venedig, Oratorio dei Crociferi; ebd. 1984, Nr. D 87, 527, Abb. 131-132, sowie in Bergamo (Accademia Carrara; Jacopo Palma. Disegni inediti dell'Accademia Carrara di Bergamo e del Museo Fantoni di Rovetta, Monumento Bergomensia 10, Bergamo 1964, fol. 5, Dis. 803, Abb. 7). Der Großneffe von Jacopo Palma Il Vecchio (1480-1528) und Sohn von Antonio Palma (um 1510/15-nach 1575) orientierte sich an den großen Malern Venedigs des 16. Jh. Aufenthalte in Pesaro ab 1564 sowie in Rom ab 1567 erweiterten sein Blickfeld. Ab 1573/74 wieder in Venedig war er an der Neuausstattung des Dogenpalastes nach dessen Brand 1577 beteiligt. Ab den 1590er Jahren gehörte er zu den bedeutendsten Meistern der Stadt. Sein mit rund 1.000 Blättern umfangreiches zeichnerisches Werk besteht überwiegend aus Federskizzen wie dieser (vgl. Palma il Giovane. Disegni e Dipinti, hg. von Stefania Masosn Rinaldi, Ausst.-Kat. Venedig, Museo Correr [20.1.-29.4.1990], Mailand 1990). Ungewöhnliche ist hier die hellbraune Feder und es stellt sich die Frage, ob die Zeichnung, vielleicht sogar ehemals auf blauem Papier, gewaschen wurde.

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