Worum es geht

Beschreibung

Kein Interieur stört die Konzentration auf die beiden Figuren und den schonungslosen Blick auf sie. Fast animalisch presst die hockende Mutter ihr totes Kind, dessen bleicher Kopf zurückgefallen ist, an sich. Schon 1903 findet Käthe Kollwitz zu erschütternden Darstellungen, denen die Vorausahnung des späteren Todes ihres Sohnes Peter bereits innewohnt. Die Zeichnung »Frau mit totem Kind« ist die Vorstudie zu einer gleichnamigen Radierung, deren Begrenzung rechts am Blattrand mit einem senkrechten Strich markiert ist. Die enge, blockhafte Verschlungenheit zeigt in ihrer Monumentalität auch, dass die Künstlerin beginnt, »plastisch« zu denken. Über die Entstehung des Blattes schrieb Käthe Kollwitz im Nachhinein an Ostern 1924 an Arthur Bonus: »Als er [d.i. Peter] sieben Jahre alt war und ich die Radierung machte: Die Frau mit dem toten Kinde, zeichnete ich mich selbst ihn im Arm haltend im Spiegel. Das war sehr anstrengend und ich mußte stöhnen. Da sagte sein Kinderstimmchen tröstend: Sei man still Mutter, es wird auch sehr schön.«

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