Frau im Gewächshaus

Worum es geht

Beschreibung

1914 im Jahr des Kriegsausbruchs verstärkte sich Ernst Ludwig Kirchners Angst vor dem Militärdienst, die auch seinen Stil veränderte: Die harschen, gewaltsam eingefurchten Schnitte in den Holzstock vermitteln ein Psychogramm seines damaligen Seelenzustands, der einherging mit Alkohol- und Medikamentenmissbrauch und sich durch den Militärdienst im Herbst 1915, Zusammenbrüche und Sanatoriumsaufenthalte bis 1920 hinzog. Die in den übergroßen fast nur abstrakt angedeuteten Pflanzen wie verloren erscheinende Frau hat sich von der Welt komplett in das Reich der Natur, die wiederum in einem Gewächshaus eingesperrt ist, zurückgezogen. Der Druck erfolgte von einem Stock, der mit allen Farben eingefärbt wurde; bisher sind nur ein Exemplar in Schwarz sowie ein weiteres in anderer Farbkombinationen bekannt. Ein Gemälde, dass offenbar erst nach der Druckgraphik 1915/16 unter dem Titel »Gewächshaus« entstanden ist, ist heute verschollen.

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