Brief an Tut und Addi Köpcke

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Worum es geht

Beschreibung

Maschinenschriftlicher Brief an Tut und Arthur Køpcke im DIN A4-Querformat auf Flugblatt vom 15.12.1968. - Das Schreiben handelt zunächst von einer Verabredung mit den Køpckes für den Jahresanfang 1969. Sodann aber geht Tomas Schmit grundsätzlich mit Wolf Vostell ins Gericht. Dieser hatte in einem litaneiartigen Manifest vom 10.12.1968 das schwer zu greifende Phänomen FLUXUS in seiner organisatorischen Verzweigung fassen wollen. Nur drei Tage später schlägt ihm dies Tomas Schmit in einer hektografierten, auf der Rückseite des Briefes zu lesenden Gegendarstellung rhetorisch um die Ohren. Scharf kritisiert und korrigiert er Sätze wie »Fluxus Deutschland ist Wolf Vostell« und »Fluxus Zentrale wurde von Tomas Schmit 1962/63 in Köln für Deutschland geleitet«. Schmits Resümee: »FLUXUS IST EBEN EIN MÄNTELCHEN, DAS MANCHEM NUN MAL NICHT PASST, DAS MAN DANN ABER DOCH NICHT GLEICH IN DEN WIND HAENGEN SOLLTE; DEN MAN MACHT!« Das Verhältnis zwischen Schmit und Vostell war bereits 1965 zerbrochen (vgl. Inv. Nr. AS 2016/1003). Nicht nur programmatisch, auch von ihrer Persönlichkeit her standen die beiden Künstler konträr zueinander: hier der sich stets als Person zurücknehmende ›Kleinmeister‹ Tomas Schmit, dort der Meister des großen Auftritts und Rivale von Beuys, Wolf Vostell. [WE]

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