Worum es geht

Beschreibung

Die ehemals dem Bolognesen Giacomo Cavedone (1577-1660) zugeschriebene Zeichnung wurde im Mai 2012 von Catherine Loisel als ein Blatt von der Hand Carlo Bononis identifiziert. Dieser war überwiegend in der Emilia und in Ferrara tätig, auch kannte er die bolognesischen Künstler Guercino (1591-1666) und Guido Reni (1575-1642). Bononi gilt als einer der letzten großen Vertreter der Schule von Ferrara. Der Stil unseres Blattes korrespondiert mit der um 1617 entstandenen »Studie eines jungen Mannes im Mantel« in Amsterdam (Rijksmuseum, Inv. Nr. RP-T-1958-66[R]; Michele Danieli: Forme e funzione dei disegni di Carlo Bononi, in: Carlo Bononi. L'Ultimo sognatore dell'Officina ferrarese, hg. von Giovanni Sassu und Francesca Cappelletti, Ausst.-Kat. Palazzo dei Diamanti, Ferrara [14.10.2017-7.1.2018], Ferrara 2017, S. 92, 99 Anm. 5, Abb. 43; Studie van een jongeman in een mantel en details, Carlo Bononi, 1605 - 1612 - Search - Rijksmuseum ). In seinen Gemälden kombinierte er die Einflüsse der großen Bolognesen mit dem warmen Kolorit der Venezianer. Studienaufenthalte hatten ihn in diese Städte geführt, aber auch nach Parma und Verona. Im ersten Jahrzehnt des 17. Jh. verbrachte er zwei Jahre in Rom und begeisterte sich für die Werke Caravaggios (1751-1610). Die Urwüchsigkeit von dessen bäuerlichen Typen findet sich wieder in der vorliegenden Kreidezeichnung.

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