Aurora

1621 wurde Giovanni Battista Barbieri, genannt Guercino, nach einer Ausbildungszeit in seiner Geburtsstadt Cento und einem Aufenthalt in Bologna im Kreis der Gebrüder Carracci von Papst Gregor XV., Alessandro Ludovisi aus einer bolognesischen Familie, nach Rom berufen. Das Fresko mit »Aurora«, das Guercino 1621 für die Decke des Casino Ludovisi in Rom schuf, gehört zu den Höhepunkten seines Frühwerks (Nicholas Turner: The Paintings of Guercino, Rom 2017, Nr. 108.3). Das Thema geht auf das gleichnamige, 1614 entstandene Fresko von Guido Reni, mit dem Guercino rivalisierte, im Casino dell’Aurora des Palazzo Pallavicini in Rom zurück. In extremer Untersicht fliegt die Morgenröte auf ihrem von zwei Pferden gezogenen Wagen durch den von Putti und anderen Figuren bevölkerten Himmel. Die prominente Darstellung wurde mehrfach in Kupferstichen übersetzt wie etwa schon in ihrem Entstehungsjahr von Giovanni Battista Pasqualini (Inv. Nr. A 2011/7746,a [KK]) sowie im 18. Jahrhundert u.a. von Giovanni Volpato (Inv. Nr. A 2018/10341,2 [KK]) und wie hier 1780 von Francesco Pozzi.