Worum es geht

Beschreibung

Noch in der Nacht der Geburt kamen die Hirten vom Felde, um den kommenden Erlöser zu verehren (Lukas 2,15-20) . Rembrandt setzte sich von der Tradition dieses beliebten Bildthemas ab zugunsten einer realitätsnahen Darstellung als echtes »Nachtstück«. Maria präsentiert das Neugeborene nicht, sondern liegt erschöpft neben dem schlafenden Jesuskind. Die Hirten sind noch nicht in Anbetung zu sehen, sondern haben eben den Stall betreten; der vorderste zieht zur Begrüßung höflich den Hut. Der Lichtschein seiner Laterne gibt die Figuren nur stellenweise zu erkennen. Unklar bleibt, wo die zweite Lichtquelle hinter Joseph liegt, der scheinbar unbeteiligt am rechten Rand sitzt und liest. Rembrandt überarbeitete die Druckplatte mehrmals; im hier vorliegenden VIII. und letzten Zustand ist die Arbeit mit der Kaltnadel an der Decke Marias, der Mütze Josephs und dem Stroh im Vordergrund zu erkennen. Seine Radierungen mit solchen Effekten des Lichtscheins auf Figuren im Dunkeln wurden vorbildlich für englische Schabkunstblätter des 18. Jahrhunderts. [HMK] Ausstellung Rembrandts Schatten. England und die Schwarze Kunst«, 2016/17.

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