Worum es geht
Die Zeichnung ist ein früher Entwurf zu der vor November 1934 entstandenen Lithographie »Frau vertraut sich dem Tode an« (Inv.Nr. A 1956/GL 331), dem ersten Blatt der Folge »Tod«. Dort erscheint die Mutter, nun mit ihren Kindern, stehend, jedoch nur die Hand des Todes ergreifend und nicht küssend wie hier. Unter dem Druck ihres ständigen Rollenkonflikts als Ehefrau, Mutter und Künstlerin nahmen das Gefühl des Alterns und Selbstzweifel bei Käthe Kollwitz im Laufe der Jahre überhand. Der Verlust ihres 1914 im Krieg gefallenen Sohnes Peter hatte sie aus der Bahn geworfen und ihr die Hoffnung genommen, dass Kunst Konflikte lösen könne. Immer wieder versucht sie Zwiesprache mit dem Toten, viele Zeichnungen und Graphiken sind geprägt von Melancholie, Depressionen, Resignation und Verzweiflung. Bei kaum einer oder einem anderen sind wohl Identität und Integrität von Leben und Kunst derart bruchlos miteinander verflochten wie bei Käthe Kollwitz, steht das Bild des Menschen, speziell das der Frau, im Zentrum und werden existentielle Fragen nach dem Tod, nach Schmerz und seelischer Not, aber auch nach Liebe, Glück und Gemeinsamkeit beantwortet.
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