Allegorisches Bildnis Louis XV. (1710-1775) (Louis le Bien-Aimé)

Louis XV. erscheint in Rüstung und der Lanze, ein Putto biegt einen Zweig des neben ihm stehenden Olivenbaums als Zeichen des Friedens als Kranz über seinem Haupt, ein weiterer Zweig hat sich um seinen Oberarm gelegt. Von oben beobachtet Minerva, die Göttin des Krieges aber auch der Weisheit, das Geschehen. Der Stich von Etienne Fessard entstand nach dem verlorenen Gemälde »Ami de la paix (Allegorisches Bildnis Louis XV.)«, von Michel-François Dandré-Bardon (Daniel Chol: Michel François Dandré-Bardon ou l’apogée de la peinture en Provence au XVIIIe siècle, Aix-en-Provence 1987, Nr. 68). Eine Vorzeichnung hat sich im Bestand der Staatsgalerie erhalten (Inv. Nr. C 1903). Obgleich diese quadriert ist, variieren im Stich die Kopfhaltung des Herrschers, die Anzahl der Putti sowie andere Details. Die Darstellung steht offenbar in Zusammenhang mit der »Allegorie auf den Frieden von Aix-la-Chapelle (Aachen) 1748« (vgl. Inv. C 1819, C 1820), da die Aufschrift auf der Zeichnung »hastre successit oliva« (Der Lanze folgt die Olive - Auf Krieg folgt Frieden) auch auf einer der zwölf Entwürfe zu diesem Thema begegnet (Rosenberg 2001, Nr. 38). In Fessards Stich erscheint die Fassung: »ILLI FAS TERRIS OSTENDERE OLIVAM« - Jener ist bestimmt dazu, dem Erdkreis den Ölzweig zu reichen. Eine weiß gehöhte Rötelstudie zur Figur Louis XV., die den König in gleicher Pose wie in der Stuttgarter Zeichnung zeigt, den Steinblock mit der Aufschrift aber nach links verlagert, war 2016 im Kunsthandel (Sadde Hotel des Ventes de Dijon S.A.R.L, Drouot-Richelieu, Paris 31.3.2016, Nr. 21).