Allegorie der Kirche und der Stände

Zu Seiten des Gebäudes der Kirche - und wie dieses von Engeln auf Wolken getragen - erscheinen die Apostelfürsten Paulus und Petrus (ohne Attribute, daher bleibt die Deutung fraglich), darüber als Symbol der Dreifaltigkeit das »Auge Gottes« in Form eines gleichseitigen Dreiecks. In der unteren Zone treten, vor einer barocken Säulenarchitektur und hinter einer vor-schwingenden Balustrade stehend, die christlichen Stände auf, denen der Schutz der Kirche auf Erden anvertraut ist: Links der Papst (mit Tiara, Kreuzstab, Kelch mit Hostie, Buch und Himmelsschlüsseln als Symbolen der geistlichen Gewalt), daneben ein Kardinal, Bischöfe, ein Prälat und Kleriker. Rechts die Vertreter der weltlichen Gewalt: Kaiser (mit Szepter, Krone und Reichsapfel), König, Fürsten, Offiziere. Die Zeichnung ist der Entwurf für ein Deckenfresko, dessen Ausführung allerdings nicht bekannt. Sie wurde, wie der Rötelüberzug auf der Rückseite und Ritzspuren beweisen, zum Zwecke einer Kopie oder eines Stiches durchgepaust.