Allegorie auf den Frieden von Aix-la-Chapelle (Aachen) 1748; verso: Baumstudie

Die Zeichnung zeigt den unteren Teil der Komposition, die im Gesamten in einer weiteren Zeichnung von Michel-François Dandré-Bardon in der Stuttgarter Sammlung vorliegt (Inv. Nr. C 1819). Im Zentrum stehen hier die Personifikationen der unterlegenen Städte, die ihre Schlüssel abgegeben haben. Rechts ist der untere Teil einer spitzen Pyramide zu erkennen, im Hintergrund der Ausblick auf den Hafen mit Segelschiffen sowie Arbeiter mit Waren, die symbolisieren, dass der Handel wieder blüht. Der Friedensschluss von Aix-la-Chapelle (Aachen) am 18.10.1748 beendete den Österreichischen Erbfolgekrieg. Dandré-Bardon variierte das Thema in mehreren Zeichnungen, darunter zwei in Stuttgart (Inv. Nr. C 1819, C 1820; Chol 1987, Nr. 116-124; Rosenberg 2001, Nr. und Abb. 37-48). Zudem existiert eine Ölskizze in Aix-en-Provence (Chol 1987, Nr. 67). Genauer beschrieben hat der Künstler die Darstellung in zwei der Zeichnungen: »Louis XV. donne la Paix à l’Europe, en détruisant par son pouvoir touts les projets de la Discorde« sowie »Louis XV. force ses enemis à demander la paix & sacrifie ses conquetes au repos de l'europe & au bonheur de ses peuples« (Rosenberg 2001, Nr. 39, 48). Auch die Signatur auf der Letzteren »Dandré-Bardon - pictor et auctor massiliensis fecit« lässt darauf schließen, dass das Thema in einen Stich umgesetzt werden sollte, was jedoch nicht geschah. Zwei der Blätter sind zudem auf den 1.7.1748 datiert (Rosenberg 2001, Nr. 42, 43). Ludwig Weisser konnte sich in seinem ersten Bestandskatalog des Königlichen Kupferstichkabinetts 1863 bei der Zuschreibung noch nicht entscheiden (Bü. 220): »Der untere Theil der Komposition ist mit Veränderungen und der Zeichnung angeheftet. Charles Eisen zugeschrieben, jedenfalls ist das Blatt aber von derselben Hand, wie das ähnliche unter D. Bardon zugewiesene. Welche Zustimmung ist nun die richtige?«.