Worum es geht
Vor einer Palastruine haben die Alchemisten ihren Stand aufgebaut und empfangen ihre Patienten. Einer Frau wird offenbar der Zahn behandelt, einem weiteren wird in das Ohr geblasen. Ein ähnliches Motiv findet sich in einer kleineren Fassung in Warschau, wo das genrehafte Element mit einem Blasinstrument eines Musikers verbunden wird (Warschau, Nationalmuseum). Die verschiedenen Karaffen, die Eule und der Totenschädel auf dem Tisch verbinden die Heiler eher mit der Welt des Alchemisten statt des fahrenden Landarztes. Der in Genua geborene Alessandro Magnasco ist für seine lebendigen Figuren bekannt, die er mit raschem Pinselstrich entworfen hat. Der skizzenhafte Duktus erinnert an Kreide oder Pinselzeichnungen, deren dynamische Wirkung in die Malerei übertragen wird. In den 1720er und 1730er Jahren arbeitete Magnasco zusammen mit Landschaftsmalern wie etwa Clemente Spera (1661-1742?), der sich auf Ruinenansichten spezialisiert hatte, gemeinsam in Mailand. Die von Magnasco in die von anderer Hand gemalten Ruinenlandschaften integrierten Staffagen lassen vermuten, dass es sich bei den vier zusammengehörigen Bildern (Inv. Nr. L 1502-L 1505) um ein Werk dieser Mailänder Phase handelt. Obwohl die Herkunft der Gemälde bisher unbekannt ist, liegt es nahe, dass es sich bei der dekorativen Folge um einen privaten Auftrag, vielleicht für einen Mailänder Klienten, handelt.
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