Worum es geht

Beschreibung

Die im 18. Jahrhundert entstandene Radierung gibt ein Gemälde in Originalgröße wieder, das damals Peter Paul Rubens zugeschrieben war (»Emblems of War and Peace«, Collection Marquess of Bute, Scotland). Das Bild ist zusammengesetzt aus Motiven des »Janustempels«, einer Station beim Einzug des neuen spanischen Statthalters Erzherzog Ferdinand von Habsburg in Antwerpen 1635. Diese aufwendigen, von Rubens entworfenen Dekorationen, wurden 1641 mit ausführlichen Erläuterungen von Caspar Gevaerts publiziert: »Pompa Introitus Ferdinandi«. Dieses Buch wiederum wurde zu einer wichtigen Quelle für weitere Künstler. Die Bildunterschrift der Radierung gibt an: »nach einem sinnbildlichen Gemälde, das Frieden und Krieg darstellt, oder das Goldene und das Eiserne Zeitalter«. Vor der Portalarchitektur steht auf der Seite des Krieges links die Herme mit den Personifikationen des Streits und der Zwietracht (mit Schlangenhaaren); darüber eine Harpye. Die Herme rechts auf der Friedensseite zeigt die Friedenspersonifikation Pax in freundlicher Umarmung mit der Eintracht, deren Pfeilbündel beide halten. Darüber sitzt ein kleiner Liebesgott. Auch Tiere verdeutlichen den Gegensatz: auf der Seite des Krieges zwei ineinander verbissene Schlangen und zwei kämpfende Hähne, auf der des Friedens mehrere turtelnde Vogelpaare. Das Portal öffnet den Durchblick auf Szenen der Realität im Hintergrund: links geht eine Stadt in Flammen auf. Rechts finden sich unter einem helleren Himmel Motive für die »Segnungen des Friedens«: ein Hirte betrachtet seine ruhenden Schafe, zwei Bauern arbeiten auf dem Feld. In der Mitte steht eine Herme des doppelgesichtigen Gottes Janus vor einer Allee. Der Janustempel im antiken Rom war nur geschlossen, wenn im ganzen römischen Reich Frieden herrschte.

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