Worum es geht

Beschreibung

„Make Love Not war": In der antiken Mythologie kann nur die Liebesgöttin Venus den Kriegsgott Mars besänftigen. Ihr eigentlich anstößiges Liebesverhältnis konnte so auch positiv gesehen werden: wie auf den rauen Monat März (Mars) der liebliche Frühlingsmonat der Venus, April, folgt, so herrscht nur dann Friede, wenn Mars im Schoß der Venus ruht. Über der Liebesszene ist hier ein Medaillon mit dem (fiktiven) Bildnis des antiken Dichters Titus Lucretius Carus eingefügt, aus dessen berühmtem Proemium der Schrift „Über die Natur der Dinge" („De Rerum Natura", I.38-40; 55 v. Chr.) auch die Bildunterschrift entnommen ist: „Wenn er so ruht, o Göttin, in deinem geheiligten Schoße, Beuge dich liebend zu ihm und erbitte mit süßesten Worten, Hochbenedeite, von ihm für die Römer den lieblichen Frieden." Allerdings ist hier der Bezug von „Romanis" zu „Belgis" geändert: der Wunsch nach Frieden richtet sich aktuell auf die Niederlande, die sich seit 1568 im „Achtzigjährigen Krieg" um ihre Unabhängigkeit von Spanien befanden. In den Ecken sind noch kleine Darstellungen eingefügt: links ein Fest im Garten und Abundantia mit dem Füllhorn, rechts eine Kriegsszene und eine Furie mit Fackel und Schlangenhaar. Diese Randszenen erläutern ‚Segnungen des Friedens' und ‚Schrecken des Krieges' im Sinne der Devise: „Friede ernährt - Unfriede verzehrt." [HMK] English title: Venus and Mars with a portrait of the Roman poet and philosopher Lucretius at top centre Friedensbilder in Europa. Verbundprojekt: „Übersetzungsleistungen von Diplomatie und Medien im vormodernen Friedensprozess. Europa 1450-1789." Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, 2009-2012.

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