Der Tod in der Hütte der Armen

Der Gegensatz zwischen Arm und Reich äußert sich zuletzt im Verhältnis zum Tod. Das Bildpaar »Eine Dame beim Festmahl vom Tode überrascht« (Inv. Nr. A 16227), gestochen von Raphael Sadeler I (1561-1632) sowie »Der Tod in der Hütte der Armen« (Inv. Nr. A 15790), gestochen von seinem Bruder Johannes Sadeler, ist überschrieben mit Versen aus dem alttestamentarischen Buch Jesus Sirach, Vers 41: »O Tod, wie bitter bist du, wenn an dich ein Mensch denkt, der gute Tage und genug hat und ohne Sorgen lebt«. Mit Schrecken reagieren die Reichen beim Bankett auf den Tod, der die vornehme Dame niedergerissen hat. Im Bauernhaus der Armen dagegen begrüßt ihn das alte Paar: »O Tod, wie wohl tust du dem Armen, der schwach und alt ist, der in allen Sorgen steckt und nichts Besseres zu hoffen hat!« Jan van der Straet, in Florenz als Maler tätig, lieferte in großem Umfang Vorzeichnungen für Kupferstiche. Die Brüder Johannes und Raphael Sadeler gehörten zu einer international bedeutenden Stecherfamilie aus Antwerpen. Dieses Blatt ist unten bezeichnet: »Ioann: Stradan.' Academic' Florentinus figurauit.« / »Ioann: Sadeler Scalpsit Venetia.«. [HMK]