Worum es geht

Beschreibung

Johanna Helena Herolt, geborene Graff, die ältere Tochter und Mitarbeiterin Maria Sibylla Merians (1647-1717), schuf nach deren Vorlagen zahlreiche aufwendig gearbeitete Gouachen. Dabei hat sie jeweils aus vorhandenen Zeichnungen einzelne Motive dekorativ neu kombiniert. Besonders versiert war sie im Zeichnen von Blütenpflanzen, und arbeitete daher wie ihre Mutter für die Sammlerin Agnes Block sowie im Auftrag des botanischen Gartens »Hortus Medicus« in Amsterdam. Nachdem Maria Sibylla Merian mit ihrer jüngeren Tochter Dorothea Maria (1678-1743) 1699-1701 nach Surinam (Guayana, Südamerika) gereist war, um Pflanzen und Insekten zu zeichnen, fuhr Johanna Helena mit Ihrem Ehemann, dem Amsterdamer Kaufmann Jakob Hendrick Herolt, 1711 ebenfalls dorthin. Die südostasiatische Vogelspinne (Poecilotheria fasciata) ist kopiert nach einer Zeichnung Maria Sibylla Merians, dem »St. Petersburger Aquarell«. In die Bildmitte ist ein Pflanzenstängel mit Blüten gesetzt, die besonders detailliert ausgeführt sind. Der Blütenstiel ist von einer blühenden Winde umrankt und endet am unteren Bildrand. Er trifft direkt auf den gezeichneten Erdboden. Offensichtlich wurden die Grundblätter und der mittlere Abschnitt der Blütenpflanze »unterschlagen«, um die züchterische Leistung eines besonderen Blütentriebs hervorzuheben. Die Schlange ist im Verhältnis zu Spinne und Pflanzen viel zu klein gezeichnet. Anhaltspunkte für die Datierung sind der Name »Herolt«, den Johanna Helena seit der Hochzeit 1692 führte, sowie gleichartigen Arbeiten, die 1702 bis 1704 entstanden. [HMK]

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