Worum es geht

Beschreibung

Auf der weiß grundierten, leeren Fläche sind zwei Melonen mit Stielen und Ranken dargestellt, umgeben von vier Mäusen sowie Mandeln, Nüssen und einigen kleinen Insekten. Während die Pflanzen in farblicher Abstufung sehr differenziert wiedergegeben sind, ist das Fell der Mäuse schematisch gestrichelt. Ein Bildraum wird lediglich durch die Positionen der Gegenstände angedeutet. Der Pinselduktus ist extrem fein, auch dominiert die Farblinie als Gestaltungsmittel. Insgesamt lässt sich erkennen, dass bei der Fertigung dieses Werkes vor allem die Bemühung um eine genaue, realistische Darstellung im Vordergrund stand. Bei dem dekorativen Arrangement von »Mäuse und Melonen« muss es sich um ein beliebtes Motiv gehandelt haben, denn Johanna Helena Herolt fertigte mehrere Versionen davon an. Als Schülerin und Mitarbeiterin ihrer wesentlich bekannteren Mutter Maria Sibylla Merian war sie in Amsterdam tätig, etwa für die Pflanzenzüchterin und Kunstsammlerin Agnes Block. Ihre Spezialität waren das Zeichnen und Ausgestalten von Blütenpflanzen sowie die dekorative Neuanordnung bereits gezeichneter Motive, womit sie die Tradition ihrer Mutter weiterführte. Maria Sibylla Merians Werk markiert den Übergang von der bedeutungsgeladenen Naturdarstellung, in der etwa Mäuse und Nüsse als Hinweise auf die Vergänglichkeit verstanden wurden, zu wissenschaftlich motivierter künstlerischer Arbeit. Auch die Arbeiten ihrer Tochter Johanna Helena zeichnen sich durch leuchtende Farben, klare Konturenführung und eine naturnahe Darstellung der Bildgegenstände aus. [S.Pohr/HMK]

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