Worum es geht

Beschreibung

Die Darstellung von Merkur rechts vor den Göttern Jupiter, seiner Gemahlin Juno und Neptun mit dem Dreizack entspricht mit Variationen (Neptun statt Apollo, Pfau nach rechts blickend, Merkur ohne Caduceus, sondern mit Waage, in der zwei nackte Männer gewogen werden) einem Relief von Vincenzo Pacetti (1746-1820) »Merkur wägt vor Jupiter, Juno und Apollo die Schicksale Achills und Hektors« in der Villa Borghese in Rom, für das dieser 1780 bezahlt wurde (Gerd Schiff: Johann Heinrich Füssli 1741-1825, Zürich 1973, Bd. 1, S. 484, Bd. 2, Abb. S. 154). Vielleicht hat Pacetti dabei auf eine antike Komposition zurückgegriffen, die bereits von Giulio Romano (1499-1546) Anfang des 16. Jh. kopiert wurde (Bayonne, Musée Bonnat; Jacob Bean: Les Dessins italiens de la collection Bonnat, Paris 1960, Nr. 35). Auch Johann Heinrich Füssli hat die Figur des Jupiters um 1776/78 teilweise kopiert (»Torso eines sitzenden Mannes«, London, British Museum, Inv. Nr. 1885,0314.242; Schiff 1973, Nr. 705; drawing; album | British Museum ). In Christian Friedrich Tiecks (1776‒1851) Giebelrelief von 1821 am Berliner Schauspielhaus am Gendarmenmarkt (heute Konzerthaus Berlin) entsprechen Pluto und Proserpina genau den Figuren von Jupiter und Juno (Bernhard Maaz: Christian Friedrich Tieck, Berlin 1995, Nr. 122). Unsere Zeichnung stammt nicht von Pacetti selbst, Christel Thiem (1998) schlug den Klassizisten Luigi Sabatelli vor.

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