Droschkenplatz

Camille Pissarro war einer der produktivsten Vertreter des Impressionismus. Während er im Haus seiner Familie in Montmorency nahe Paris lebte (ab 1859), malte er sowohl die friedlichen Landstriche außerhalb, als auch die bevölkerten Promenaden und Plätze der französischen Hauptstadt. Kutschen, wie er sie auf seiner aquarellierten Kreidezeichnung »Droschkenplatz« festhielt, malte er besonders auch in den 1890er Jahren. Kutschen, Pferde und Menschen drängen sich auf engstem Raum und erinnern wenig an die weiten, bunt flirrenden Landschaften des Impressionismus. Eines dieser Gemälde ist z.B. die Arbeit »Avenue de l'Opera« von 1898, die sich heute im Musée des Beaux-Arts in Reims befindet. Die Stuttgarter Zeichnung könnte durchaus eine Vorstudie für dieses oder ähnliche Gemälde gewesen sein. Dass Pissarro die Kohlezeichnung jedoch sorgfältig mit Aquarellfarben kolorierte, spricht zumindest für seine Wertschätzung des Blattes und für die Erhebung zu eigenständigen Kunstwerk.