Worum es geht

Beschreibung

Das im Frühjahr 1912 in Berlin entstandene Selbstbildnis ist eines von nur vier, die Schlemmer überhaupt gemalt hat. In dieser für einen Figurenmaler ungewöhnlichen Distanzierung von der Selbstdarstellung, die noch durch den anonym gehaltenen Titel "Männlicher Kopf I" (die Bezeichnung "Selbstbildnis" wurde erst später hinzugefügt) unterstrichen wird, manifestiert sich Schlemmers zur Entpersönlichung, Verallgemeinerung und Typisierung tendierender Stilwille. So wandte sich der Vierundzwanzigjährige in Berlin auch nicht dem Expressionismus zu, sondern dem nach objektivierender Gesetzmäßigkeit strebenden Kubismus. In blockhaft geometrisierten Formen und einer verhaltenen Erdfarben-Skala konzipiert er das wuchtige, männlich-entschlossene Imago seiner selbst, getragen von dem Bewusstsein, in seiner Malerei den richtigen Weg gefunden zu haben. Im folgenden Jahr malt er eine Variante, die er selbst als "heller, blonder, weiblicher" charakterisiert.

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