Der neue Hut

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Worum es geht

Beschreibung

Mit kritischem Blick richtet die feiste Hutmacherin die modische Kopfbedeckung ihrer eleganten Kundin und gibt ihr mit gekonnten Handgriffen den letzten Schliff. Eine Auswahl von Seidenbändern, die auf einem kleinen Tischchen liegt, wartet noch auf ihren Einsatz. Beide Frauen haben die Augen zusammengekniffen, so als hätten sie Mühe zu fokussieren, was sie gerade im Spiegel vor sich sehen. Der karikaturistische Ansatz, der diese ansonsten recht zurückgenommene und auch in der Farbigkeit gedämpfte Szene durchzieht, ist typisch für Jeanne Mammen, die mit ihren Zeichnungen das Bild der vermeintlich »goldenen Zwanziger Jahre« wie kaum eine Zweite prägt. In Berlin findet Mammen nach dem Ersten Weltkrieg ihre bevorzugten Motive: feierwütige Mädchen und halbseidene Frauen mitsamt ihren Begleitern. Mit spitzer Feder schildert Sie das Leben im »Milieu« und entführt den Betrachter in die Welt der Berliner Cafés, Kneipen, Tanz- und Travestie-Etablissements. Ebenso schildert sie Szenen des Alltags in der Stadt. Zwischen 1922 und 1933 veröffentlicht Mammen Zeichnungen und Aquarelle in zahlreichen Zeitschriften, darunter »Die Dame«, »Jugend« und »Simplicissimus«.

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