Worum es geht

Beschreibung

Max Beckmann kompiliert in dieser Radierung den Traum Jakobs von der Himmelsleiter mit seinem Kampf in der Furt des Wadi Jabbok (Genesis 28 und 32), in dem er um ein gesegnetes Leben ringt. Die Szene spielt in der Morgendämmerung, die Mondsichel steht noch am Himmel, eine schwarze Sonne geht gerade über dem Horizont auf. Die Bühne für den Kampf ist die Leiter, der linke Bildrand ist durch einen dreieckigen Keil verstellt. Die Figuren - der Engel mit Lichtkranz um den Kopf, Jakob sich an ihn klammernd - erscheinen groß in der Mitte. Ihre Gesten sind bei Beckmann unklar: Segnet der Engel oder ergibt er sich, umarmt ihn Jakob oder ringt er mit ihm? Die Darstellung selbst befindet sich in einem labilen Zwischenzustand, Jakobs Kampf um Gelingen und Überleben schwebt in der Luft bzw. auf den gefährlichen Sprossen der Leiter, auf denen sich die Kontrahenten mühsam abstützen. Ob Jakob einen Sieg erringt oder doch nur eine sich in Angst und Not festklammernde Kreatur ist, bleibt offen. Die Radierung wurde auf Seite 13 im Begleitheft zu: »Rembrandt ›Religiöse Legenden‹«, München, Verlag der Marées-Gesellschaft bei R. Piper & Co., 1920 publiziert.

Text

Haben Sie Fragen oder Informationen zu diesem Objekt?

Kontaktieren Sie uns