Mann mit Krücke im Rollstuhl; verso: Skizze eines Kopfes

Worum es geht

Beschreibung

Datiert auf den 21. Dezember 1914, spiegelt die Zeichnung Max Beckmanns Kriegserlebnisse als Sanitäter im belgischen Courtray wider. Der fahrige Duktus der Feder zeigt den Zustand psychischer Erschütterung des Künstlers. Der unmittelbar an den Betrachter herangerückte Verwundete im Rollstuhl ist mit seinem zum Schrei geöffneten Mund, den zu Berge stehenden Haaren und der demonstrativ präsentierten Krücke Symbol der Anklage gegen den Krieg und seiner Zerstörung des Lebens. Die Affinität zum »Welttheater«, einem der großen Themen Beckmanns, äußert sich in der eigenhändigen Bezeichnung am oberen Blattrand, »Theatre Du Monde Grand Spectakel [sic] de la Vie«, die mit zittriger Handschrift verfasst ist. Auf dem ehemaligen Passepartout stand die Aufschrift: »Für Herrn Zeno Linder in freundschaftlicher Zueignung diese Zeichnung, die ich vom Künstler Max Beckmann selbst erhielt, als wir im gleichen Lazarett pflegten. 15.V.53 Gräfin Dorothea Carmer.«

Text

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