Worum es geht

Beschreibung

Das kleinformatige Leinwandbild zählt zu den ungewöhnlichsten Werken Tiepolos. Gegenüber den mächtigen Felsen und der Weite des Himmels wirkt die Heilige Familie verschwindend klein. Ein breiter Gebirgsfluss hält ihre Reise auf; nur ein schmaler Steg deutet die mögliche Überfahrt an. Wohl in der Hoffnung auf die Ankunft einer Barke haben Maria und Joseph Schutz unter einem dürren Nadelbaum gesucht. Doch auch unabhängig von der Figurenhandlung erzeugt Tiepolos Landschaft den Eindruck der Einsamkeit und Bedrohung. Diese Wirkung beruht auf der formalen Gestaltung: den bizarren Konturen der schroffen und überhängenden Felsen, den markanten Wolken und der beunruhigenden Diagonale des spitzen Nadelbaums. Obwohl es sich nur um Formen handelt, lösen sie Empfindungen im Betrachter aus. Wohl ohne Auftraggeber entstanden, changiert die Funktion des Werkes zwischen Andachtsbild, privatem künstlerischem Experiment und von Kennern geschätztem Sammlerstück.

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