Zwei weibliche Akte

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Worum es geht

Beschreibung

Neben Tierdarstellungen wandte sich Franz Marc auch dem Akt zu: 1910 zeichnete er als Vorlage für die Illustration auf dem Einband von Julius Meier-Graefes »Cézanne«-Monographie, die im gleichen Jahr bei Reinhard Piper erschien, das Gemälde »Badende Frauen vor einem Zelt« von 1883/85 in Feder, das sich damals in der Modernen Galerie von Heinrich Thannhauser in München befand und heute der Staatsgalerie Stuttgart gehört (Inv.Nr. 2550). Für Marc war dies eine Herausforderung: »Beifolgend […] die Frucht einer wirklich sauren Bemühung. Sie wundern sich sicher, wenn ich Ihnen gestehe, daß ich nicht weniger als achtzehn Versuche gemacht, das Cézanne'sche Bild zu fassen. Ich bin dabei zu ganzen Kompositionsanalysen gekommen.« Als Folge dieser Analysen schuf Marc im Anschluss eine kleine Reihe mit Badenden und Frauenakten in Gemälden und Zeichnungen. Im Aquarell »Zwei weibliche Akte« von 1912 übertrug er die bereits bei Cézanne angedeuteten Kreis- und Kegelformen der Gliedmaßen und übernahm die Haltung des über den Kopf gelegten Armes einer der Badenden. Die entspannten Mädchenkörper bilden mit dem weichen kissenartigen Grund eine harmonische Einheit, der auch die Farbigkeit zuträglich ist: Die abstrakten Farbformen erhalten ihre Gegenständlichkeit lediglich durch sanft gezogene Pinselkonturen.

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