Von der Wollust (aus: Sebastian Brant, Narrenschiff, lateinische Ausgabe 1497)

Worum es geht

Beschreibung

Der Albrecht Dürer zugeschriebene Holzschnitt »Von der Wollust« der in Basel 1494 erschienen Moralsatire »Das Narrenschiff« von Sebastian Brant prangert die Befriedigung sexueller Begierden bei Prostituierten an. Eine elegant gekleidete Dirne mit Narrenkappe bietet auf der Straße ihre Dienste feil. Ihr Zuhälter treibt ihr die Freier zu und »der Narr drum taumelt in ihren Schoß, wie’n Ochs zum Schlächter, ahnungslos«. Als Lockvogel dienen neben einem Kuckuck ein Strohhaufen, an welchem die Kreaturen ihr Fresslust stillen können. Das Stroh steht für die leichte Entflammbarkeit der falschen Liebe. Die ausgelegten Stricke deuten an, dass es für den liebestollen Narren kein Entrinnen gibt. Er wird sein Hab und Gut bei den Huren verprassen. Die Ansteckungsgefahr der im späten Mittelalter grassierenden noch nicht heilbaren Geschlechtskrankheiten symbolisiert Dürer durch Schaf und Ochs, die auf der Schlachtbank den Tod erleiden werden. Ob der Holzschnitt von Dürer stammt kann nicht verbindlich nachgewiesen werden. Sicher ist indes lediglich, dass Dürer in den Jahren vor der Erstveröffentlichung in Basel weilte.

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