Worum es geht

Beschreibung

Wie die »Frau mit Vase« von 1937 (Inv. Nr. C 1951/401) erinnert auch diese weibliche Halbfigur an antike, hellenistische Vorbilder, wie sie mehrfach in Oskar Schlemmers Werken der späteren 1930-er Jahre auftauchen. Die Köperpartien werden üppiger modelliert, Haare umspielen wie hier die Gesichter. Klassische Haltung und Formensprache, elegische Ausdrucksgebärden und eine lockere, schwingende Linienbewegung kommen zum Einklang. Schlemmer selbst spricht von einer »barocken« Stilphase in diesen Jahren. Sie scheint den neuen Lebensmut des Künstlers zu reflektieren: Im September 1937 war er mit seiner Familie nach Sehringen übergesiedelt, einem heutigen Ortsteil von Badenweiler. Finanzielle und dadurch existentielle Nöte blieben zwar nicht aus, aber der Entschluss, 1938 eine Anstellung beim Stuttgarter Malerbetrieb Albrecht Kämmerer anzunehmen, gab zumindest eine vorläufige Perspektive. Für diesen war Schlemmer auch an verschiedenen Tarnanstrichen für Militärflugplätze und Industrieanlagen beteiligt sowie 1939 am Stuttgarter Gaskessel, der im Februar 1944 bei Luftangriffen schwer beschädigt wurde.

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