Worum es geht

Beschreibung

Auf dunklem Grund dreht sich der Kopf des bärtigen Alten energisch über die rechte Schulter. Ein roter Umhang fällt von links über den Brustkorb und folgt der dynamischen Drehung des Körpers. Es wird allgemein angenommen, dass derartige Studienköpfe aus der Betrachtung von Modellen entwickelt wurden und von Künstlern des Barocks später als besonders interessante Köpfe in größere Kompositionen eingefügt wurden. So erinnert der Stuttgarter Kopf etwa an einen hl. Hieronymus. Der Studienkopf, der mit dem Vermächtnis der Sammlung Ziegler vor 1960 in die Staatsgalerie gelangte, wurde damals Michelangelo Merisi da Caravaggio (1571-1610) zugeschrieben, den man wegen seines als besonders realistisch geschätzten Stils früher häufig mit rasch in Farbe skizzierten, kleinformatigen Kopfstudien verband. Insbesondere unter Sammlern des 19. Jh. erfreuten sich die Werke, die allerdings oft aus Flandern statt aus Italien stammten, großer Beliebtheit. Der pointierte Duktus und die künstlerische Inszenierung der Skizzenhaftigkeit der Profilansicht auf dunkler Untermalung orientiert sich an der seit dem 17. Jh. geschätzten malerischen Spontaneität der Ölskizze.

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