Sculpteur songeant, modèle aux cheveux noirs et bol avec trois anémones (Bildhauer sinnend, Modell mit schwarzen Haaren und Schale mit drei Anemonen) (aus: Suite Vollard)

Der Künstler hält seinen Zeichenstift in der Hand und blickt sinnend in die Ferne. Seine andere Hand fasst in den Bart, ein schon im antiken Griechenland gebräulicher Gestus, um die "krisis" zu verdeutlichen, die innere Angespanntheit. Das nackte Modell, an eine präraffelitische Schönheit erinnernd, nähert ihm sich schüchtern. Die Größenverhältnisse sprechen nicht für ein Miteinander des Paares, denn würde der Mann aufstehen, so wäre er ein Riese. Im Bildzentrum steht auf der Fensterbank, hinter der sich ein Ausblick in eine durchsonnte Landschaft öffnet, eine Glasschale, in deren Wasser drei abgeschnittene Anemonen stecken. Auch Buschwindröschen genannt, lösen sie als eine der ersten Frühlingsblumen starke Gefühle aus, symbolisieren mit ihrer kurzen Blütezeit aber auch die Vergänglichkeit.