Worum es geht

Beschreibung

Ab 1913 tritt das Motiv des schreitenden oder stehenden männlichen Akts - häufig mit einem vor die Brust genommenen Arm - vermehrt in den Zeichnungen und Graphiken von Wilhelm Lehmbruck auf. Carl Einstein, der noch zu Lehmbrucks Lebzeiten eine kurze Abhandlung über dessen graphisches Werk verfasste, hob bereits 1913 die Bedeutung der Radierungen des Bildhauers hervor: »Wir begrüßen in ihm einen Radierer, der in seinen Blättern die Form, das Kompositionelle, betont, dem er Unwichtiges unterzuordnen und zu opfern versteht.« Im Gegensatz zu zeitgenössischen expressionistischen Künstlerkollegen wie Ernst Ludwig Kirchner, die die Flächigkeit des Holzschnitts schätzten, war es gerade der lineare Stil der Kaltnadelradierung, der Lehmbruck faszinierte. Die in das Metall gerissenen und gegrabenen Linien ermöglichten ihm kraftvoll und spontan zugleich subjektive Empfindungen in die Darstellung zu legen; mit der Stahlnadel, locker aus dem Handgelenk heraus geführt, erreichte er die unmittelbare, oftmals skizzenhafte Umsetzung einer Idee.

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