Worum es geht
Zu Studienzwecken skizzierte Giuseppe Diamantini auch nach Bildvorlagen anderer Meister, vor allem des 16. Jh., wie hier nach dem rechten Teil des Gemäldes von Jacopo Bassano (um 1510/15-1592) für die Sala del Consiglio im Palazzo del Podestà in Vicenza von 1573 (heute Vicenza, Museo Civico di Palazzo Chiericati). Im Fokus stand hier offenbar mehr das Motiv der Treppe als die Darstellung der thronenden Madonna auf der linken Seite des Bildes. Da eine weitere Zeichnung nach Paolo Veroneses (1528-1588) Gemälde in Santa Corona in Vicenza entstanden ist (Inv. Nr. C 6299), ist damit ein Aufenthalt Diamantinis in dieser Stadt belegt. So wie sich der Künstler für seine venezianischen Vorläufer interessierte, so hatte vor allem sein skizzenhafter Strich Einfluss auf die nächste Generation, darunter etwa Gaspare Diziani (1689-1767) und Giovanni Battista Tiepolo (1696-1770). Somit kommt Diamantini eine wichtige Stellung in der Entwicklung der venezianischen Kunst der 2. Hälfte des 17. Jh. zu, einerseits im Aufgreifen stilistischer Tendenzen des Cinquecento, zum anderen im Übersetzen dieser in einen lyrisch-graziösen Stil, der in den Zeichnungen mittels der leichten, mühelosen Skizzierung eines Bildgedankens bereits das 18. Jh. ankündigt.
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