Worum es geht

Beschreibung

Unter den himmlischen Boten, die den Hymnus »Gloria in excelsis« anstimmen, eilen die Hirten mit ihren Schafen unter dem Arm zur Heiligen Familie. Maria hat das Christuskind in ein Körbchen gebettet, der Ziehvater Joseph neigt sich interessiert über ihre Schulter. Maria ist dabei, das Kind mit einer feinen Gaze zu bedecken oder diese zu lüften - das Motiv des Enthüllens steht dabei für die Erscheinung des Gottes in Menschengestalt, die durch die Hirten und später die Heiligen Drei Könige bezeugt wird. Auf diese wird mit dem großen Gefolge angespielt, das sich im Hintergrund bereits auf den Stall in Bethlehem zubewegt. Die Zuschreibung des Bildes ist weiterhin strittig. Während es 1852 als Werk des venezianischen Malers Jacopo Bassano (1510/15-1593) erworben wurde, hat man im Laufe des 20. Jhs. verschiedene Zuschreibungen vorgeschlagen: Konrad Lange (1907) ordnete es in das Umfeld von Paolo Veronese, Bernard Berenson schrieb es der Tizian-Werkstatt zu (1932, 1957). Theodor von Frimmel (1907) dachte an ein Werk des Andrea Medolla, gen. Schiavone, eine Ansicht, der auch Edoardo Arslan (1960) gefolgt ist. Während das Antlitz des jüngsten Hirten die Anlehnung an Vorbilder nach Tizian bestätigt, sind die rasch aufgetragenen Pinselstriche in den Gewändern und die skizzenhaft erfassten Physiognomien der nebengeordneten Figuren mit Schiavones Werk vergleichbar. Durch das ungewöhnliche Nebeneinander dieser verschiedenen künstlerischen Einflüsse konnte die Frage nach dem Maler bisher nicht abschließend beantwortet werden.

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