Pacis antesignani sive icones legatorum plena potestate instructorum

Worum es geht

Beschreibung

Das große Porträtwerk das anlässlich des Westfälischen Friedens 1648 erschien, diente einem politischen Zweck. Es stellte alle Gesandten, die an diesem - für das damalige Europa entscheidenden - ersten großen Diplomatenkongress mitgewirkt hatten, in gleicher Form vor: Im Hochoval, mit Wappen, Titeln und persönlichem Wahlspruch. Grundlage der Kupferstiche waren die Porträts, die der niederländische Maler Anselm van Hulle während des Friedenskongresses in Münster und Osnabrück sowie auf der nachfolgenden Konferenz in Nürnberg gemalt hatte. Mit diesem Porträtwerk sollten die Gesandten geehrt und damit auch Gültigkeit und Glaubwürdigkeit des Westfälischen Friedens für die Geschichte dokumentiert werden. Bis 1717 wurden acht verschiedene Auflagen gedruckt. Bei dem Stuttgarter Exemplar handelt es sich um die erste Auflage des Porträtsammelwerkes mit 89 Porträts der Friedensgesandten nach Gemälden von Anselmus van Hulle, die zum Teil schon im September 1648 - vor Abschluss des Friedensvertrages - erschienen waren. Die Bezeichnung Pacis antesignani besagt im Deutschen soviel wie »Vorzeichen des Friedens« oder »Friedensboten«. Neben anonymen Stechern sind Pieter de Bailliu, Matthäus Borrekens, Anthonis van der Does, Cornelis Galle d. Ä. und Cornelis Galle d. J., Pieter de Jode d. J., Paulus Pontius und Coenrad Waumans als Porträtstecher an diesem Werk beteiligt. Die darin enthaltenen Gesandtenporträts sind nach der Rangfolge der Entsendermächte und Auftraggeber der Gesandten geordnet, also an 1. Stelle Chigi, an 2. Stelle Trauttmansdorff, an 3. Stelle Graf Nassau, an 4. Stelle Graf Lamberg, an 5. Stelle Volmar, an 6. Stelle der Herzog von Orléans-Longueville, an 7. Stelle Servien, an 8. Stelle d'Avaux, an 9. Stelle Bergaigne, an 10. Stelle Peñeranda, an 11. Stelle Brun, an 12. Stelle Cuymans, an 13. Stelle Oxenstierna, an 14. Stelle Rosenhane, an 15. Stelle Salvius, an 16. Stelle Andrada, an 17. Stelle Contarini, an 18. Stelle Barthold van Gent, an 19. Stelle van Manthenesse, an 20. Stelle van Knuyt, an 21. Stelle van Reede, an 22. Stelle van Donia, an 23. Stelle Ripperda, an 24. Stelle Clant van Stedum, an 25. Stelle Graf van Scharpffenstein, an 26. Stelle Eltz, an 27. Stelle Wartenberg, an 28. Stelle Haslang, an 29. Stelle Pistorius, an 30 Stelle Sayn Wittgestein, an 31. Stelle Crosig, an 32. Stelle Cahbot, an 33. Stelle Nerli und so fort. Zwischen den Porträtstichen sind zahlreiche leere Seiten eingebunden. Auf einigen Buchseiten wurden die Porträtstiche erst nachträglich aufmontiert, zum Beispiel Philipp Le Roy, Pfalzgraf Karl Gustav, August Carpzow sowie am Schluss die Bürgermeister der beiden Kongressstädte, namentlich Heinrich Herding aus Münster und Gerhard Schepeler aus Osnabrück. Zwischen zwei leere Seiten ist ein großer Kupferstich mit der Innenansicht des Münsterischen Conferenz-Saals eingeklebt, gestochen 1735 von Georg Daniel Heumann nach Gerhard Justus Arenholt. [CM] Friedensbilder in Europa. Verbundprojekt: „Übersetzungsleistungen von Diplomatie und Medien im vormodernen Friedensprozess. Europa 1450-1789." Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, 2009-2012.

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