Ein Mann, der sich anbetend niedergeworfen hat

Worum es geht

Beschreibung

Die Zeichnung stammt aus der Zeit Giovanni Battista Tiepolos in Spanien: Am 4.6.1762 traf der Maler mit seinen Söhnen in Madrid ein und war dort überwiegend für den spanischen Hof tätig. Nach der Fertigstellung der Deckenbilder im königlichen Schloss von Madrid schuf er 1767/69 etliche Gemälde für die Kirche San Pascual Baylon in Aranjuez (Catherine Whistler: G. B. Tiepolo and Charles III: The Church of San Pascual Baylon at Aranjuez, in: Apollo 1985, S. 321-327), darunter den »Heiligen Antonius mit dem Christuskind«. Während dieser Zeit entstanden wohl auch die beiden Bilder mit »Abraham und den drei Engeln« sowie der »Verkündigung an Maria«, die sich heute in der Sammlung der Duchessa di Villahermosa in Pedrola befinden (Massimo Gemin und Filippo Pedrocco: Giambattista Tiepolo. I dipinti. Opera completa, Venedig 1993, Nr. 535, 536). Die Zeichnung bereitet die Figur des vor den Engeln anbetend zu Boden gefallenen Abraham vor, wurde dann jedoch auch, nun mit Flügeln versehen, für den Verkündigungsengel verwendet, wobei die Handhaltung beim Engel direkt, beim Abraham etwas verändert aus der Studie übernommen wurde. Offenbar steht das Blatt auch in Beziehung zu einer entsprechenden Gestalt des »Asia«-Freskos im Würzburger Treppenhaus und einem Ricordo Giovanni Domenicos (1727-1804) danach (Inv. Nr. C 1480), was erneut zeigt, dass die Familie Tiepolo ihren Formen- und Figurenschatz in den Zeichnungen bei allen Aufträgen stets mit sich führte und so immer wieder darauf zurückgreifen konnte.

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