Mädchen, sich umwendend (Auch: Torso der Schreitenden)

Worum es geht

Beschreibung

Wilhelm Lehmbrucks »Mädchentorso, sich umwendend« von 1914 ist deutlich von dem gemeinsamen Streben nach vereinfachender Synthese und Artikulierung der Tektonik des Körpers geprägt. Trotz der plastischen Akzentuierung ihrer Teilformen ist die schlank gestreckte Figur aus rotem Steinguss von einem einheitlichen Bewegungsrhythmus durchzogen, der Hüftpartie, Schulter und Kopf kontrapostisch gegeneinander absetzt und zugleich durch die angedeutete Serpentinata-Drehung organisch zusammenfasst. Durch weiteres Weglassen erreicht Lehmbruck eine starke Konzentration der kraftvoll auftretenden plastischen Form. Der Schriftsteller und Kunstkritiker Theodor Däubler nannte diesen Vorgang 1916 »Zusammenstümmeln«. »Jeder Arm, der weggestumpft wurde, ist da, um das Bildwerk innerlich zu gestallten. Jedes scheinbar abgeschlagene Bein wandert seelisch fort, damit die Statue leben kann«, so Däubler weiter.

Text

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