Worum es geht

Beschreibung

1869 erhält Anton von Werner vom Königreich Preußen den Auftrag zur Ausstattung der Aula der Kieler Gelehrtenschule. Während die Nordwand eine Episode der Befreiungskriege ziert, zeigt die Südwand »Luther auf dem Reichstag zu Worms«. Das Stuttgarter Gemälde ist eine eigenhändige Replik des 1944 zerstörten Kieler Wandbildes. Im Zentrum steht Luther, der sich mit großer Geste an die Brust fasst. Kaiser Karl V., der am linken Bildrand unter einem Baldachin thront, hört angespannt zu. Die Szene wird durch eine Vielzahl von historischen Persönlichkeiten ergänzt. Links neben dem Thron steht der päpstliche Nuntius Kardinal Hieronymus Aleander. Dieser hat maßgeblichen Anteil an der Verfolgung Luthers und der Bekämpfung seiner Lehren. Das Wandbild von Werners wurde durch einen gemalten Rahmen und der Bildunterschrift „Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir, Amen“ ergänzt. Die Aussage Luthers entstammt dem Verhör am 18. April 1521, als er sich unter Berufung auf die Bibel und sein Gewissen weigerte, seine Lehren zu widerrufen. Mit dem Wormser Edikt vom 8. Mai 1521 belegt der Kaiser Luther mit der Reichsacht. Fortan darf niemand im gesamten Reich Luther unterstützen oder dessen Schriften lesen. Luther selbst hat den Worms bereits am 27. April verlassen und hält sich seit Anfang Mai inkognito als »Junker Jörg« auf der Wartburg auf.

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