Lucifer

Die Radierung gibt das 1890 entstandene Gemälde von Franz von Stuck wieder. Entstanden ist es für die Sammlung von König Ferdinand I. in Sofia (heute in der dortigen National Galerie Kvadrat 500). Stuck schuf vor allem allegorische und symbolhafte Darstellungen, die einen schwebenden, unwirklichen Eindruck hinterlassen. Der düstere Dämon mit den großen Flügeln sinnt über Schreckenstaten nach, eine Hand ist zur Faust geballt, die andere stützt in der charakteristischen Geste der Melancholie das Kinn. Der Künstler, mit Franz von Lenbach (1836-1904) und Friedrich August von Kaulbach (1850-1920) zu den »Münchner Malerfürsten« gezählt, war auch Mitglied im dortigen 1891 gegründeten Verein für Original-Radirung [sic]. Obgleich als Vertreter des Jugendstils angesehen, war Stuck eigentlich Symbolist.