Worum es geht

Beschreibung

Transkription: Walter Gropius Staatliches Bauhaus Weimar Gr./Fck. Weimar, den 25. Sept. 1922. Lieber Schlemmer! Da Sie andere Meister verführt haben, am 30. in Stutt- gart zu sein, blieb mir garnichts anderes übrig, als die Sitzung zu ver- legen; denn diese Sitzung ist so wichtig, dass unbedingt alle daran teil- nehmen müssen. Ich habe sie auf den 2. Oktober verschoben und hoffe, dass dann bestimmt alle Meister da sind, denn es ist technisch sonst über- haupt nicht zu machen, die nötigsten Anordnungen zu Beginn des Semesters fertig zu haben (Stundenplan usw.) aber Sie werden natürlich auch bei diesem Termin von Anderem abhängig gewesen sein. Mich freut es insofern, als ich nun auch meine Absicht wahrmachen und zu Ihrer Aufführung her- überfahren kann. Wollen Sie mir einen nicht zu fernen Platz sicherstel- len? Ich bin ausserordentlich gespannt, was Sie zu Wege gebracht haben. Es scheinen sich ziemliche Scharen vom Bauhaus zu Ihnen aufmachen zu wollen. Ihre leichtsinnige Versprechung von Freibillets hat auch die Aermsten zu dieser Pilgerfahrt ermuntert. Gestern Abend war Tristan Tzara aus Paris bei mir, der 2 Stunden lang mit mir sprach und sich Fotos bei mir ansah. Ich erzählte ihm von Ihrer Sache und unterstrich sie als bemerkenswert. Er läßt Sie nun bitten, ihm für eine große amerikanische Theaterzeitschrift eine Reihe guter Fotos und genauer textlicher Angaben auch Namen der Beteiligten geben zu wollen, damit er sie in der amerikanischen Zeitschrift, an der er Mitarbeiter ist, bringen kann. Ich denke, eine solche Veröffentlichung könnte nützlich sein. Dass Sie die Bauhauswerkstatt nennen wollen, freut mich sher[sic]. Ich wollte, es kämen mehr solche abgeschlossenen Resultate heraus, wie Sie es jetzt fertiggebracht haben. Ueber Werkstätten, Ihr Bruderherz und anderes, sprechen wir besser mündlich. Heute kam eine arme verlassene Strohwitwe, die der Mann ohne Geld gelassen hatte, im Bauhaus an. Ich gab ihr M 10.000.- Ahnen Sie wer es ist? Ueber Fagus rechnen wir ab, wenn Sie wieder hier sind. Ist es recht? Sehr herzliche Grüße Ihr Gropius

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