Lieber Herr Cavael, diesmal werden wir uns bestimmt...

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Worum es geht

Beschreibung

Transkription: 13. Mai 1949 W.Grohmann Berlin-Lenkwitz, Beethovenstr.39 Herrn Rolf Cavael, diesmal werden wir uns bestimmt sehen. Ich fahre Ende Juni in die Schweiz und vier Wochen spaeter etwa zurueck. Zwischendurch werde ich kurz in Paris sein. Ich sehe, Sie haben immer noch sehr zu kaempfen, aber doch wenigstens guten Anschluss gefunden, denn Thwaites und Fietz ist eine gute Gesellschaft. Wegen der Zeitschrift schrieb mir bereits Thwaites und ich habe ihm zugesagt. Da koennte wirk- lich etwas Anstaendiges daraus werden. Bill sehe ich Ende Juni, und wenn ich etwas ausrichten kann, werde ich es gerne tun. Er ist sehr Avantgardist, aber in jeder Be- ziehung gut zu leiden und als Mitarbeiter von allergroesstem Wert. Keller ist ein ausgezeichneter Verleger. Ich mache zurzeit bei ihm ein Baumeister-Buch. Wie schade, das sich Dinge wie Film, Knstschule usw. nur mit Geld verwirklichen lassen. Die Guggenheim-Foundation haette natuerlich fuer alles das Geld, aber ich fuerchte, die beiden, Rebay und Bauer, denken immer zuerst an sich. Versuchen sie doch mal durch Rebay eine Einladung nach New York zu bekommen unter der Vorgabe, dass Sie da auch unterrichten moechten. Dann kaemen Sie mal heraus und haetten sehr bald neue Beziehungen und Verkaeufe und Geld. Thwaites habe ich aufgefordert, fuer die neue Zeitung in Berlin mitzuarbeiten. Auf die Muenchener Redaktion haben wir leider gar kein Einfluss, da wir vollkommen getrennte Organe sind. Ich habe aber auch mit Staunen gesehen, wie reaktionaer in Sachen der bildenden Kunst diese Zeitung ist. Den Aufsatz lege ich bei. Er ist fuer eine Veroeffentlichung bei uns zu lang. Aber wenn Sie mal etwas Schlagendes, Kurzes haben, schicken Sie mir's bitte nach der neuen Zeitung. Feuilleton- Redaktion, Berlin-Steglitz, Buggestr.10 a. Also auf bald und mit herzlichen Gruessen Ihr

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