Königin mit erhobenem Arm und einem Kind in Tondo (Entwurf zu einer Medaille auf die Geburt des Thronfolgers, des späteren König Karl, am 6.3.1823); verso: Ornament

Worum es geht

Beschreibung

Der Entwurf mit der Darstellung einer Königin (Pauline) mit einem Kind (Karl) im Arm zu Seiten eines Altares, versehen mit den drei württembergischen Hirschstangen, entstand für eine Medaille anlässlich der Geburt des Thronfolgers, des späteren Königs Karl, am 6.3.1823. Die Medaille wurde von C. Vogt in München geschnitten und von der Firma Loos in Berlin geprägt. Interessanterweise handelt es sich um eine Gedenkmedaille, die nicht vom Hof selbst, sondern von der württembergischen Ständevertretung in Auftrag gegeben wurde (frdl. Mitt. von Elisabeth Nau). Der Schriftzug unten »Danket dem Herrn denn Er ist freundlich« ist bereits mit der Feder ausgeführt, das Geburtsdatum oben »Im [?] Merz MDCCCXXIII« in Bleistift nur angedeutet. Der genaue Tag fehlt noch, so als sei der Auftrag für den Medaillenentwurf noch vor dem genauen Datum der Geburt vergeben worden. Das Blatt selbst stammt aus dem Nachlass des Architekten Christian Friedrich Leins (1814-1892), der für das Kronprinzenpaar zwischen 1845 und 1853 die Villa Berg als ersten Neorenaissancebau in Stuttgart errichtete. Karl (Friedrich Alexander) von Württemberg (1823 - 1891) war der einzige Sohn König Wilhelms I. (1782 - 1864) und seiner dritten Ehefrau Pauline Therese Luise (1800 - 1873), ab 1864 König von Württemberg. Karl verlobte sich im Januar 1846 mit Großfürstin Olga Nikolajewna (1822 - 1892) in Palermo, die Hochzeit fand am 13.7.1846 in St. Petersburg statt, am 23.9. desselben Jahres zog das Kronprinzenpaar feierlich in Stuttgart ein. Politisch war Karl in die Auseinandersetzungen um die Bildung des Deutschen Reiches verstrickt: 1866 verlor Württemberg auf Seiten der Österreicher im sogenannten »Deutschen Bruderkrieg« gegen Preußen, 1871 unterzeichnete er als letzter die Versailler Verträge. Karl engagierte sich für die Erhaltung und Stärkung des inneren Friedens sowie die Verbesserung der wirtschaftlichen Verhältnisse des Landes, u.a. auch den Ausbau des Schienennetzes der württembergischen Staatseisenbahnen.

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