Worum es geht

Beschreibung

Paula Modersohn-Becker war nur knapp 14 Jahre als Künstlerin tätig, hinterließ aber ein umfangreiches Oeuvre. 1888 war sie mit ihrer Familie nach Bremen gezogen, 1892 ging sie zu ihrer Tante nach England und erhielt ersten Zeichenunterricht. Nach der Rückkehr studierte sie, parallel zu einer Ausbildung als Lehrerin, bei dem Maler Bernhard Wiegandt (1851-1918). Im Frühjahr 1893 hatte sie ersten Kontakt zu den Malern des Worpsweder Künstlerkreises, als diese ihre Gemälde in der Kunsthalle Bremen ausstellten. 1897 ging die Künstlerin nach Berlin, anschließend folgten zwischen 1900 und 1906 insgesamt vier Aufenthalte in Paris. Ihr Werk umfasst vor allem Porträts, insbesondere von Kindern, Landschaften und Darstellungen aus der bäuerlichen Lebenswelt in Worpswede, die sie unromantisch, aber nicht sozial anklagend dokumentierte, wie hier um 1903 mit dem interessierten Blick eines Mannes in den Kinderwagen. Die Zeichnung wurde 1937 vor der Beschlagnahmung durch Theodor Musper gerettet, der ab 1930 verantwortlich für das »Graphische Sammlung Stuttgart« genannte Kupferstichkabinett im ehem. Kronprinzenpalais und von 1946 bis 1963 Direktor der Staatsgalerie war. Er nahm sie mit 47 weiteren in einem »Koffer« (so die mündlich überlieferte Legende) mit nach Hause. Später lagerte er sie zum Schutz vor der Bombardierung aus; 1947 wurden sie der Sammlung wohlbehalten vom »Tribunal Militaire du Quartier Général« zurückgegeben.

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