Worum es geht

Beschreibung

Porträtähnlich ist Johannes der Evangelist, der als einer der Autoren der Bibel gilt, jugendlich und mit langem Haar gezeigt. Er präsentiert einen Kelch, der uns an die Geschichte seiner Legende erinnern soll. Laut der apokryphen Überlieferung der christlichen Geschichte sollte der Heilige in Ephesos einen Becher mit Gift trinken, sofern er das Opfer an einem heidnischen Tempel verwehrte. Doch das Gift entwich auf wundersame Weise aus dem Becher. Der Kelch ist daher eines der Attribute des Jüngers aus dem Gefolge Jesu Christi. In der christlichen Bildtradition wird er oft als der Jüngste unter den Aposteln dargestellt. In dem porträthaften Anschnitt des Gemäldes und mit dem Attribut geht der Bildtypus auf die seit dem 17. Jahrhundert beliebten Apostelserien zurück, in denen jeder der zwölf Jünger individuell dargestellt wird. Die Zuschreibung des Werkes an einen unbekannten Künstler aus Bologna des 17. Jhs., die mit dem Erwerb der Sammlung Barbini-Breganze 1852 aus Venedig vorgeschlagen wurde, ist hingegen anzuzweifeln. Viel eher handelt es sich um eine anonyme neuere (19. Jh.) Interpretation des im Barock beliebten Themas des Apostelbildes.

Text

Haben Sie Fragen oder Informationen zu diesem Objekt?

Kontaktieren Sie uns