Worum es geht
Normalerweise ist das Moor gefährlich, in ihm kann der Mensch trügerisch versinken. Bei Alfred Kubin scheint es vordergründig zunächst andersherum: Das Moor liegt mit seinen kleinen Blümchen und Büschen friedlich da, doch in der Luft fliegen zwei monströse Insekten: übereinander, die Schwänze einander berührend in einer offensichtlich sexuell konnotierten Pose. Ihnen kann, weil fliegend, im Moor nichts passieren, doch den Betrachter ergreift doppelte Angst, vor dem trügerischen Untergrund und vor den bedrohlichen Wesen. Anregungen durch Werke von Francisco Goya, Max Klinger, Edvard Munch und anderen führten Kubin in seine Traumwelten, in denen er dem Skurrilen, Grotesken, Absurden bis hin zum alptraumhaften Bösen verpflichtet war. Die Lithographie erschien sowohl als Einzelblatt als auch in der ersten Mappe des 4. Jahrgangs in »Die Schaffenden«, 1923 im Euphorion Verlag publiziert (Inv. Nr. A 1974/5373,5).
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